Lok 25:


Ehemalige Lok Zolder 27

Hersteller: Fritz Rensmann GmbH & Co. (Lizenzbau Henschel)
Typ: Deutz GG90B
Fabrik-Nr.: 25.02.1973
Baujahr: 1973
Leistung: 90 PS
Dienstgewicht: 15 t
Getriebe: Deutz-Wandler
Zustand: rollfähig

Indienststellung 1973 im Limburger Steinkohlenbezirk, Zeche Zolder (Belgien), Stilllegung 30.09.1992. 1993 Übernahme der Lok durch Serge Demblon, Anbau der Fahrstände von Lok Zolder 24 . Abgabe an Verein Chemin der Fer de Sprimont, Ausbau und geschützte Einlagerung von wichtigen Bauteilen. 23.04.2021 Abgabe an Arge Schroederstollen.

Die Loktype GG90B  von Deutz entwickelte sich ab den 50er Jahren zu einem Erfolgsmodell, welches auf zahlreichen Bergwerken in Kohle und Salz in der Hauptstreckenförderung im Einsatz war. In der Entwicklungsreihe ersetzt sie die Deutz A6M 517 (Lok 8) und ist die Vorstufe zur Rensmann RD4 ( Lok 13). Während alle diese Loktypen auf dem bewährten wassergekühlten 6-Zylinder aufbauen, ist bei der GG90B das mechanische Getriebe mit Blindwelle und Stangen durch einen hydraulischen Wandler ersetzt. Den einseitigen Fahrstand, der nach vorne praktisch keine Streckensicht bot, gab man auf und baute von nun an Endführerstände mit kleinen Frontfenstern an. Die gesamte Maschine wird mechanisch und hydraulisch gesteuert - ein robustes Konzept, welches allerdings sicherheitsrelevante Bauteile wie eine SiFa-Anlage ausschliesst. Bei der RD4 sind wiederum die hydraulischen Steuerkreise durch elektrisch angesteuerte Ventile überwacht, was einen bedeutenden Sicherheitsgewinn ergibt. Nebenbei wurden auch die Fahrerkabinen geräumiger und ergonomisch durchgestaltet.

 

Klöckner-Humbold-Deutz gab 1970 den Lokomotivbau an Henschel ab. Für Henschel war aber der Bau "kleiner" Grubenlokomotiven nicht lohnend. Man konzentrierte sich auf die großen Exemplare und vergab die Grubenloksparte als Lizenzen an die Firmen Rensmann und Bedia. Rensmann spezialisierte sich auf die Überholung älterer Lokomotiven, baute aber auch  Deutz-Typen ohne größere Änderungen nach und entwickelte daraus später eine eigene Typenreihe. Die in größerer Zahl für die belgischen Steinkohlenbergwerke gebauten GG90B erhielten im Gegensatz zu ihren deutschen Schwestern keine seitlich hervorstehenden Gewichte und bauen damit schmaler in der Gesamtbreite. Zur Erhöhung der Traktionseigenschaften wurden stattdessen Stahlplatten zwischen die Fahrstände und den Rahmen eingebaut. Anstelle des Blaulichtes, um einen Personenzug anzuzeigen, haben die belgischen Grubenlokomotiven ein Rotlicht an den Stirnseiten angebracht.

 

Die Lokomotive ist in einem insgesamt gutem Zustand. Zwar ist der Motor fest, aber die wesentlichen Teile sind vorhanden und sie ist rollfähig. Die Chancen für eine langfristige Wiederinbetriebnahme sind hoch, falls nicht noch unvorhergesehen Probleme mit dem Wandler oder dem Motor auftreten.