Lok 26:

 


Ehemalige Lok Roton 20

Hersteller: Klöckner - Humboldt - Deutz AG
Typ: A4M 517 H52
Fabrik-Nr.: 46891
Baujahr: 1948
Motor-Nr.: 1 201 229/32
Leistung: 60 PS
Dienstgewicht: 9,0 t
Zustand: rollfähig

Indienststellung am 24.11.1948 auf Steinkohlenzeche der SA des Houilleres d´Anderlues, Anderlues, Belgien. Nach Stilllegung 1969 Abgabe an Steinkohlenzeche "Charbonnages du Roton", Farciennes, Belgien, hierfür Umspurung von 570 auf 600 mm. Die Zeche wurde am 30.09.1984 geschlossen. Übergang an Verein Chemin der Fer de Sprimont,  23.04.2021 Abgabe an Arge Schroederstollen.
Die Fabriknummer wurde anhand der Motornummer identifiziert.

Die A4 M517 stellt eine kleine Hauptreckenlokomotive dar.In der Typenreihe von Deutz steht sie leistungsmäßig zwischen der GZ30B (Lok 1) und der A6M 517 (Lok 8). Die Motorisierung besteht aus der vierzylindrigen Variante des wassergekühlten 517er-Deutz. Daraus ergibt sich eine geringere Leistung, aber auch ein kürzerer Achsstand bei geringerer Länge. Ab den 50er Jahren wurden diese Maschinen mit einer hydraulischen Turbo-Kupplung ähnlich der in der GZ 30B verbauten Variante ausgerüstet. Zur Unterscheidung ist der Typenbezeichnung ein "H52" abgehängt worden. Wesentliche Bauteile dieser Lokomotive sind identisch mit denen der A6M 517, beispielsweise Fahrstand, Verkleidung und Front.
  Unsere A4M wurde beim Vorbesitzer als Teilespender ausgeschlachtet. So fehlt fast die gesamte Dachpartie und alle 4 Seitenbleche. Zwischenzeitlich gelang es uns, Teile einer zur Verschrottung anstehenden Spielplatzlok gleichen Typs zu übernehmen. Mit einigen Anpassung und Reparaturen läßt sich  damit wieder das typische Aussehen einer Deutz -Grubenlok der Wirtschaftswunderjahre herstellen.
Im mechanischen Teil wird die Maschine nach gründlicher Reinigung in gutem Zustand befunden. Der Motor ist fest und hat einen Frostschaden, die Reglereinheit der Bosch-Einspritzpumpe fehlt, ebenfalls die Wasserpumpe und das Kühlergebläse. Rollfähig ist die Lokomotive.
Die Identität der Lokomotive konnte erst über die Nummer des Originalmotors ermittelt werden. Bei genauer Betrachtung des Fahrgestells fällt außerdem auf, dass im Rahmen eine Aussparung für den vorderen Radreifen vorhanden ist und die Hängeeisen der Bremse exakt 1,5 cm weg vom Anschlag angeordnet sind - ein weiterer Beleg für den Ersteinsatz auf Zeche Anderlues mit der dort gebräuchlichen Spurweite von 570 mm.
Mit einem Motor gleichen Typs wird auch die Wiederinbetriebnahme der Lok möglich. Da es sich um einen ehemaligen Bootsmotor handelt, sind die bergbauüblichen Anbauteile wie Ansaug- und Auspuffkrümmer anzubauen. Ebenso muß die Ölwanne des alten Motors aufgrund der anders angeordneten Befestigungswinkel bei Deutz-Motoren der Fahrzeugsparte getauscht werden. Hier ist allerdings vorher noch ein massiver Frostschaden zu schweissen.