Lok 18:
Ehemalige Lok Hugo 38
Hersteller: Ruhrthaler
Maschinenfabrik |
Indienststellung auf Zeche Hugo (Gelsenkirchen) am 27.11.1953, Einsatz unter Tage bis 1973, 1974 Verkauf an Kalibergwerk Siegfried-Giesen (Hildesheim), Abstellung auf der 750 m-Sohle. 02.06.2017 an Arge Schroederstollen. Teildemontage, Reinigung und gründliche Entsalzung. Diese Lokomotive ist prinzipiell baugleich mit unserer Lok 7. Da es sich aber um eine jüngere Bauform handelt, hat der Hersteller das Sichtfeld des Lokfahrers nach vorne verbessert. Nicht nur wurde der Motoraufbau schmaler ausgeführt, sondern auch die Motorhaube stirnseitig abgeschrägt. Diese Bauform wurde unter dem Namen"Ruhrthaler Vollsichtlok" vermarket. Deutlich weiter und unter dem gleichen Namen verbreitet war allerdings die Variante mit Mittelführerstand, die eine deutlich bessere Sicht auch bei Rückwärtsfahrt bietet.. |
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In Dienst gestellt wurde unsere Ruhrthaler Nr. 3098 auf dem Steinkohlenbergwerk Hugo in Gelsenkirchen Buer, wo sie bis August 1973 im aktiven Dienst stand. Wie unsere Lok Nr. 7 hat auch sie die typischen Einbauten zum Schlagwetterschutz. Ein Foto aus dem Jahr 1955 zeigt die baugleiche Schwesterlok Nr. 39 auf Hugo unter Tage.1974 wurde die Lok zusammen mit unserer Lok 7 an das Kalibergwerk Siegfried-Giesen bei Hildesheim verkauft. Auch ihr Einsatzgebiet sollte auf der 750 m-Sohle liegen. Dazu kam es aber nicht, vermutlich weil die Maschine für den Einsatz im Kalibergbau zu klein dimensioniert war. Lediglich der Schwungradanlasser wurde gegen einen elektrischen Anlasser getauscht, wobei allerdings die Anpassung der elektrischen Anlage auf Batterie, Glühkerzen und 12 V/24 V-Relais unterblieb. Da auch die Schmiergefässe der Radlager und der Rahmen noch ausgeprägte Schichten von Kohlenstaub aufweisen, ist ein Einsatz im Förderbetrieb auf Siegfried-Giesen unwahrscheinlich. |
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Während sich unsere Lok 7 im Jahr 1989 auf den Weg in den Harz machte,
blieb Lok 18 in einer abgeworfenen Seitenstrecke des Kalibergwerks
stehen und staubte allmählich ein. Im Jahr
2009 wurden Bergrat Lampe und einige Kollegen auf die Maschine
aufmerksam. (Foto: Michael Straßburger). In den folgenden Jahren setzte
man die Lok in eine der Werkstätten um, säuberte diese und behandelte
alle zugänglichen Teile mit einem Konservierungsöl. Bei einer Befahrung im August 2016 ergab sich auch für uns die Gelegenheit, die Maschine vor Ort genauer zu untersuchen. Durch die Aufarbeitung ihrer Schwesterlok hatten wir schon reiche Erfahrungen mit dieser Loktype gesammelt. Das Interesse an einer Familienzusammenführung wuchs und fand Zustimmung bei der damaligen Leitung des Kalibergwerks. |
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So kam es dann am 02.06.2017 zu einem recht kurzfristig angesetzten Transport von Giesen nach Döhren. Unser Dank gilt bei dieser Aktion der tatkräftigen Unterstützung der Mannschaft des Kalibergwerks Siegfried-Giesen, welcher die Erhaltung dieser Lokomotive merklich am Herzen lag.
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Zunächst wurden die Verkleidung, der Fahrersitz sowie die Tanks demontiert und eine gründliche Entsalzung durchgeführt. Die Lok ist weitgehend vollständig und weist nur geringe Korrosionsschäden auf. Mechanik und Motor sind beweglich, allerdings ist die Zentralschmierung verstopft, die Achslager sind völlig verdreckt und trocken. Nach der Aufarbeitung von Lok 7 ist Lok 18 unser nächstes großes Projekt und soll im Jahr 2023 beginnen. Mit unserer kleinen Werkstatt und den Erfahrungen mit Lok 7 sollte die Aufarbeitung zügig vorangehen. |