Lok 5:

Herzlichen Dank für das Foto an:das Siemens Historical Institute Slg. W.-D. Richter


Ehemalige Lok Lohberg 6

Hersteller: Siemens
Typ: 3FA13
Fabrik-Nr.: 5811
Baujahr: 1956
Leistung bei Fahrdrahtbetrieb: 53 kW
Leistung bei Batteriebetrieb: 47 kW
Akkuspannung: 2 x 108 V
Dienstgewicht: 13,0 t
Zustand: Akkutröge fehlen, Bremsen festgerostet

Indienststellung bei Hamborner Bergbau AG auf Zeche Lohberg, Dinslaken, 1993 an Rheinisches Industriebahnmuseum (RIM) in Köln-Nippes, 2010 an Arge Schroederstollen.

Eine der schwersten Maschinen unserer Sammlung ist gleichzeitig auch ein Vertreter der größten Lokgattung, eine Hauptstreckenlok. Bei der Maschine handelt es sich um eine auf Batteriebetrieb zurückgebaute Verbundlok, die wahlweise unter Fahrdraht 220 V= oder mit Batterieversorgung 2 x 108 V eingesetzt werden konnte. Im Bereich des Oberbergamtsbezirks Dortmund sind für das Jahr 1958 28 Fahrdrahtverbundmaschinen vermerkt.

Konstruktiv beruht die Maschine auf dem Akku-Einheitsloktyp EL7. Die Ausführung als Verbundlokomotive blieb allerdings auf besondere Verwendungen beschränkt. Reine Fahrdrahtlokomotiven waren leichter und kostengünstiger in der Beschaffung. Hinzu kam das hohe Lokgewicht, an dem schon die beiden Batterien mit 2 x 3 t hohen Anteil hatten. Gleichzeitig benötigt man für einen uneingeschränkten Einsatz gleich vier der teueren Akkumulatoren, da jeweils zwei im Akkuladeraum für die nächste Schicht geladen werden mußten. Ein Ladevorgang unter eingeschaltetem Fahrdraht war aufgrund der Explosionsgefahr des dabei entstehenden Knallgases nicht erlaubt; außerdem hätte man die Ladeelektrik zusätzlich auf der Lok unterbringen müssen.

Zeichnung der Verbundlok aus einer Veröffentlichung der Hamborner Bergbau AG.

Die Zeche Lohberg verfügte eigentlich über ein ausgedehntes Netz an Hauptförderstrecken mit Fahrdrahtausrüstung. Anfang der 50er Jahre ergaben sich Probleme mit verstärkter Ausgasung und man mußte einige Strecken auf Akkulokbetrieb umstellen. Hierfür beschaffte man zuerst mehrere EL7-Lokomotiven bei AEG/Bartz und schließlich ergänzend vier 3FA13 von Siemens-Schuckert, deren Mechanteil wie damals üblich bei der Schalker Eisenhütte gebaut wurde. Dabei verfügt die Lieferung von 1955/56 über Blattfederung; die jüngere Variante von 1961 über Megi-Federn.

Das Bild von Jörg Seidel zeigt unsere Lok Anfang der 90er Jahre abgestellt auf dem Gelände der Zeche Lohberg in Dinslaken. Dahinter steht Lohberg 7, die sich im Besitz des Rheinischen Industriemuseums befindet und bis auf die Megi-Federung praktisch baugleich mit unserer Maschine ist. Lohberg wurde am 30.12.2005 stillgelegt.
Im Jahr 2010 präsentiert sich die leicht gefledderte Lok 5 auf den ersten Gleisanlagen am Bahnhof Groß Döhren.Zunächst sind die Puffer montiert und die festgerosteten Bremsen soweit gelockert worden, dass ein Verschieben möglich ist.  Die betriebsfähige Aufarbeitung der Maschine wäre möglich. Probleme bereiten dabei die beiden fehlenden Akkutröge und Zellen; hier wäre eine Rekonstruktion mit sehr hohen Kosten verbunden. Außerdem fehlt der Umformer für die Lichtstromerzeugung. Die Lok ist ansonsten vollständig.