August 2024: Lok 30 bekam im Laufe des Monats ihre alte Fahrerkabine wieder aufgesetzt. Man könnte meinen, die Kabine war bei der Ablieferung in einem guten Zustand. Was haben wir also gemacht? Zuerst wurden die Eckverschweissungen aufgetrennt, sofern sie nicht schon gerissen waren, und der darunter entstandene Spaltrost weitgehend entfernt, dann alles wieder sauber verschweisst und die Nähte geglättet. Die leicht eingedrückte Scheinwerferfront wurde gerichtet, wenige abgescherte Schrauben ausgebohrt und die Gewinde nachgeschnitten. Die beiden Verriegelungen der Notaustiegsluke wurden gängig gemacht, gereinigt und fehlende Teile nachgefertigt. Natürlich wurde auch der alte Lack und diverse Roststellen entfernt und alles in originalem Farbton (RAL1018 zinkgelb) neu gestrichen. Und nach der Montage auf dem Fahrgestell waren dann noch Scheinwerfer und Signalhorn als neu beschaffte Originalersatzteile anzuschrauben und zu verkabeln. Wenn man dann schon mal dabei war, konnten auch gleich Defekte aufgrund vertauschter Kabel und kaputter Lichtschalter beseitigt werden. Wenn, dann richtig!
Eine weitere Baustelle eröffnete sich bei unseren drei 7-Sitzer Personenwagen ex Zeche Auguste Victoria. Auch diese Wagen wären nach Reinigung, Schmierung und Lackierung einsatzbereit. Wenn da nicht kleine Durchrostungen im Fußbereich, also am Bodenblech und den Radkästen wären. Hier werden derzeit neue Bleche angefertigt und eingeschweisst. Die Aufarbeitung wird sicher nicht bis zu unserem Fahrtag am 19. Oktober abgeschlossen sein, aber im Laufe des nächsten Jahres sollten wir zusammen mit Lok 30 einen einsatzfähigen Grubenpersonenzug haben. Dann fehlen nur noch die Gleise für den Stollen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Und zuguterletzt hat auch unser Schuppen Laufschienen und die erste von zwei Schiebetüren erhalten. In den nächsten Wochen wird ein großes Räumen stattfinden - und unsere angespannte Lagerplatzlage sich fühlbar entspannen.
Vor 100 Jahren
August 1924: Seit Mai 1924 ist der Bau der Bahnstrecke Calbecht - Döhren gestundet. Die allgemeine Wirtschaftlage ist derart desolat, dass die Ilseder Hütte sich außerstande sieht, ihren Beschäftigten den Lohn zu zahlen. Weiterhin belegt werden nur die wichtigsten Arbeiten; dazu gehörte auch der Vortrieb des Schroederstollens.