Juni 2023: Nachdem inzwischen die letzten S18er Joche der alten Gleisanlage auf der Halde verbaut sind, konnten wir nun die Arbeiten an der Abstellgruppe am Schneeberg, Gleise 32-35, fortsetzen. 3 Gleise liegen bereits; das vierte wird in den nächsten Tagen folgen.
Nach einer langen Vorbereitungszeit stellten wir am 06.05. einen von uns beschafften und aufgearbeiteten Förderwagen in der Spurweite 750 mm am Hellebach in Döhren auf. Erinnern soll der Wagen an die Jahrzehntelange Geschichte der alten Erzbahn vom Schroederstollen nach Salzgitter-Calbecht. Bericht von Andrea Leifeld in der Salzgitter-Zeitung folgt demnächst im Presseecho. Auf diesem Foto sind alle an der Aufarbeitung und Aufstellung Beteiligten zu sehen.
Und ein kleiner erfreulichen Augenblick ergab sich zwei Tage später. Nachdem wir im vergangenen Jahr unsere Lok 23 wieder zusammengesetzt hatten, konnte nun die Hydraulikanlage soweit funktionsfähig rekonstruiert werden, dass sich die Bremsen für den Abschleppbetrieb öffnen lassen. Somit konnte die Maschine zum ersten Mal seit der Anlieferung 2020 auf eigenen Rädern verschoben werden. Weg vom hintersten Ende vom Gleis 1a auf das näher zur Werkstatt gelegene Gleis 4. Hier werden derzeit die elektrischen Leitungen rekonstruiert. Für die zweite Jahreshälfte planen wir den Einbau des neuen Motors. Sofern die Elektronik mitspielt, sollte sie dann fahrfähig sein.
Vor 100 Jahren
17.04.1923: Die Ilseder Hütte stellt beim Bergamt einen Antrag auf Grundenteignung für den avisierten Bau einer Erzbahn von Groß Döhren nach Calbecht, gleichzeitig auch an den preuß. Minister für Handel und Gewerbe, Berlin, durchlaufend bei den Bergämtern Goslar und Clausthal. Die mit den Grundeigentümern in den Gemarkungen Kniestedt und Salzgitter geführten Verhandlungen haben nur in einem Fall zu Erfolg geführt. Teilweise wurden die Schreiben gar nicht beantwortet. In den meisten Fällen war gewünscht, für die abzutretende Fläche Tauschland zu erhalten. Eine finanzielle Entschädigung wurde nur selten bevorzugt. Aufgrund der galoppierenden Inflation war man sich auch über die Höhe der Entschädigung nicht einig. Eine bergrechtliche Zwangsgrundabtretung nach §§ 135 ff. des AGB von 1865 wird beantragt. Die Erzbahn selbst wurde bereits von Calbecht ausgehend nach der Gemarkungsgrenze von Kniestedt fertig gestellt und wird nun die zu enteignenden Parzellen berühren. Die Ilseder Hütte droht bei Verzögerungen demnächst ca. 100 Beschäftigte entlassen zu müssen und die bereits vergebenen Betonierarbeiten zurückzustellen.