Mai 2024: Lok 29 hatten wir bislang wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Der Motor diente bereits beim Vorbesitzer als Teilespender; der Rest war durch jahrelange Abstellung in einem ausziehendem Stollen rettungslos festgerostet bzw. durch dilettantische Schweissversuche zerstört. Und dann fand sich bei Kleinanzeigen das Angebot zweier unbenutzter Laufbuchsen für den wassergekühlten Deutz A2M514. Nun muß man wissen, dass wesentliche Teile des A2M514 baugleich mit denen des F2L514 sind mit Ausnahme eben der Laufbuchsen und der Zylinderköpfe. Erstere haben wir nun, und letztere sind aufarbeitungswürdig. Und so begannen wir mit der Schadenserfassung und der Teilebeschaffung, um zu gegebener Zeit die Aufarbeitung der Maschine angehen zu können (aber nicht in diesem Jahr, da sind wir bereits ausgelastet)

Erstmal haben wir das Öl-Wassergemisch aus dem Kurbelgehäuse abgelassen. Mehr Wasser als Öl. Dann gibt es ja neuerdings ein Recht auf Reparatur... Glücklicherweise findet man im Internet zahlreiche Anbieter von nachgefertigten Teilen, beispielsweise Kolben (Variante mit Abstufung), Dichtungssätze, Filtereinsätze, Anlasser. Den Rest besorgt man auf dem Gebrauchtmarkt, hier Ölpumpe, Kurbelwelle mit Pleueln, Stösseltassen, Einspritzpumpe und -regler, Spalt- und Feinfilter, Abdeckbleche. Kopfdichtungen, -schrauben, Stösselstangen müssen speziell angefertigt oder aus vorhanden Teilen angepaßt werden. Was noch fehlt, sind die keilriemengetriebenen Lichtmaschine und Wasserpumpe, aber wenn es denn konkret wird, kann man da Fremdteile einbauen.

Die Gebrauchtteile kamen in der Regel direkt aus ausgeschlachteten Motoren und sahen dementsprechend aus. Astrid hatte einige Tage mit Putzen und Konservieren zu tun.

Der Rest des April verlief unspektakulär. Wir haben unseren Maschinenpark aus dem Winterschlaf geholt und mit dem Zerkleinern des im Januar gewonnen Strauchschnitts begonnen. Früher hätte man ein Feuer gemacht. Darf man nicht, heute wird ein Shredder für einige 1.000 € gekauft und Benzin verbrannt. Wie war das noch mit Klimaschutz?

 

Vor 100 Jahren

Mai 1924: Der Bau der Erzbahn Calbecht – Groß Döhren wird aus wirtschaftlichen Gründen unterbrochen. Hier zeigen sich die Folgen der durch die Hyperinflation verursachten Wirtschaftskrise.