Februar 2023: 1.200 m im Stollen verschwinden derzeit die letzten Überreste der alten Staumauer. So sieht das Ergebnis der Arbeit mit Quellsprengstoff nach einer Woche Warten aus. Zum Monatsende fließt das Grundwasser schon unter dem Mauerfundament durch und der Wasserpegel vor dem großen Bruch hat sich um gut einen halben Meter gesenkt..

Oben auf der Halde werden die nächsten Joche angeliefert und eingebaut.

Vor 100 Jahren

Gemäß einem Bericht des Markscheiders Mensing in der Werkszeitung der Ilseder Hütte gilt der 1. Januar 1923 als Beginn der Auffahrungsarbeiten am Schroederstollen. In Vorbereitung derselben hatte man bereits im November 1922 einen Einschnitt 850 m südlich der Ortschaft Döhren in Richtung Klein Döhren angelegt, durch den eine natürliche Entwässerung der Baustelle gewährleistet war. Dieser Einschnitt wurde nach Fertigstellung der ansteigenden Trasse zum Bahnhof Groß Döhren verfüllt. Der schachtseitige Vortrieb setzte auf der 60 m-Sohle 50 m südlich des Füllorts vom Glockenberg-Schacht an. Vorausgegangen waren umfangreiche und präzise ausgeführte Vermessungsarbeiten, mit denen jeweils die Richtung der beiden Vortriebsörter bestimmt wurde. Veranschlagt war für die Auffahrung eine Dauer von 12 Monaten. Tatsächlich erfolgte der Durchschlag beider Örter erst am 10.03.1925 - exakt an der Stelle, auf der im oberen Bild die Reste der Staumauer beseitigt werden.

Gleichzeitig lauft die Planung für die Trassierung der am Stollen anschliessenden Schmalspurbahn von Calbecht nach Döhren. Zum Januar 1923 wird dafür ein Antrag zum Bau einer Erztransportbahn vom Bahnhof Calbecht/Sieb- und Verladeanlage zum Tagebau der Grube Hannoversche Treue bei den zuständigen Behörden eingereicht. Ein provisorisches Gleis war hier bereits verlegt und soll in die neu Bahn integriert werden.