Aktuelles 2024
Die Kernaussage im letzten Jahr war, in die Warteschleife zu gehen, um auf die Zusage der Fördermittel für den Gleisbau unter Tage zu warten. Die Durchführung von Gleisbauarbeiten im Stollen mit dem Herausnehmen unseres Baugleises hätte als verfrühter Projektbeginn gewertet werden können. Ein Beginn des Projekts vor Genehmigung des Förderbescheids hätte die Verweigerung der Fördermittel zur Folge gehabt. Wir konzentrierten uns also auf kleinere Arbeiten. So konnten wir unter anderem die viergleisige Abstellgruppe am Schneebergweg fertigstellen. Dort und im Bereich der Kehrschleife wurden umfangreiche Schotter- und Nivellierarbeiten durchgeführt. Die während der Gleisbauarbeiten vernachlässigte Pflege des Geländes nimmt nun langsam wieder den ursprünglichen Stellenwert ein. Deutlich verbessert wurde die Zugänglichkeit der hinteren Bereiche im Stollen für Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten. Auf der Halde konnten wir weitere Trassen der alten Bahn reaktivieren. Bei der Aufarbeitung der Fahrzeuge ist bei Lok 22 (Ruhrthaler 18 GDL) nach zahlreichen unvorhersehbaren Reparaturen im Detail endlich "Motor läuft!" zu vermelden. Und das Teilepuzzle Lok 23 (Bedia D105) ist nun hydraulisch und elektrisch funktionsfähig und zusammengesetzt. Die Fahrzeugsammlung ergänzten wir mit den Loks 28 (Deutz MLH 914) und 29 (Deutz GK20B). Lok 30 (AEG ZD2/2) kam kurz vor dem Jahreswechsel dazu, womit wir nach derzeitiger Einschätzung endlich wieder über eine betriebsfähige Akkulok verfügen. Und schließlich gelangten im Herbst die Lok 27 (Deutz A6M 517) sowie drei Personenwagen mit gehörigem Lieferverzug, aber einsatzfähig zu uns.
Und nun? Wir warten auf´s Christkind, meine natürlich den Fördermittelbescheid. Die Problematik ist derzeit, dass wir bei einem Projektvolumen von rund 100.000 € an Eigenmitteln 16.250 € aus dem Verein einbringen müßten, was über eine Spende meinerseits finanziert werden könnte. Zusätzlich müßte eine Stiftung oder öffentliche Einrichtung (z.B. Gemeinde, Landkreis) den gleichen Betrag einbringen. Und daran scheitert es. Man muß ja inzwischen Beraterfirmen engagieren, damit die Förderanträge überhaupt noch ordnungsgemäß ausgefüllt und eingereicht werden können. Die Kommunikation war da suboptimal, sei es wegen personeller Ausfälle oder fehlender Rückmeldung. So hatte man dort auch nicht verstanden, dass auf unserem Gelände keine Denkmalschutz liegt, und dementsprechend ging mein Förderantrag bei der Bingo-Umweltstiftung ungelesen in die Ablage M. Ein Projektvorstellung vor der LEADER-Kommission im März 2023 wurde mit Beifall bedacht, blieb aber bisher ohne Rückmeldung und Ergebnis. Anfragen bei weiteren Stiftungen ergaben nur, dass der benötigte finanzielle Bedarf deren Möglichkeiten übersteigt. Ein weiteres Problem ist die nötige Vorfinanzierung des Projekts, denn erst nach dessen Abschluss kann der Zuschuss ausgezahlt werden. Das hätten wir auch noch geschafft, aber während der Wartezeit sind die Kosten unseres Gleisbauprojektes seit dem ersten Entwurf vom Herbst 2022 von rund 100.000 € auf 150.000 € gestiegen. Dank Inflation und hoher Stahlpreise kostet eine Stahlschwelle mit Kleineisen nicht mehr 60, sondern 70 €! Vor diesem Hintergrund ist wohl nachvollziehbar, dass ich einer LEADER-Förderung im Moment wenige Erfolgsaussichten einräume.
Um nun die Gleise für den Stollen finanzieren zu können, müssen wir zwangsläufig neue Wege gehen. Das Gleisbauprojekt (500 m Gleis und 2 Weichen) kann nur in mehreren Teilprojekten ausgeführt werden, welche über Spenden zu finanzieren sind. Angedacht ist, die ersten 100 m Gleis ab dem Herbst 2024 einzuwerben und diese Spendenaktion mit einem Fahrtag am Stollen und adäquater Lobbyarbeit zu lancieren. Es wäre schön, könnten wir dann zum 100-jährigen Jubiläum des Schroederstollens den Beginn des Gleisbaus im Stollen verkünden. Das ist ein großes Ziel, aber letztlich zeigen Vereine wie z.B. das RSE-Museum in Asbach oder die Härtsfeld-Museumsbahn, dass dieses Konzept aufgeht. Der Zug steht zur Abfahrt bereit (s.o.).
Stefan Dützer