Aktuelles 2022
2021 verlebten
wir das zweite Jahr ohne Besucherverkehr und Veranstaltungen. Kein Stollenfest,
keine Fahrtage, keine Besuchergruppen. Damit liegt das Spendenaufkommen nahe
Null, und regulär finanzieren wir unsere Arbeit aus Spenden und
Mitgliedsbeiträgen. Laufende Kosten haben wir nur in geringem Maße, aber einfach
ist diese Situation nicht. Neben den finanziellen Einbußen fehlt uns
insbesondere der Kontakt und das Feedback der Besucher. Man möchte doch mal
sehen, wie das Geleistete bei den Leuten ankommt. Gelegentlich waren Gäste von
unseren Aktivitäten derart begeistert, dass sie wiederkamen und inzwischen
ehrenamtliche Mitarbeiter geworden sind. Solche Leute bilden den Kern unserer
Arbeitsgruppe. Und somit fehlt uns der Nachwuchs. Schlimmer noch: im harten
Lockdown mussten wir Leute nach Hause schicken und neuen Helfern absagen.
So wird aktuell
der laufende Betrieb von einer Kernmannschaft aus 8 Mitarbeitern erledigt. Der
größte dabei zu bewältigende Brocken war die Erweiterung der Gleisanlagen vor
dem Stollen auf schweres Schienenprofil. Damit sind wir in der Lage, unser
drittes Standbein, die Sammlung alter Grubenbahnfahrzeuge, auf Fahrtagen adäquat
zu präsentieren. Loks von 17 t Gesamtgewicht kann man nicht auf Feldbahngleisen
fahren lassen. Insgesamt haben wir seit Mai 2020 rund 1 km Gleis und 16 Weichen
neu ein- oder umgebaut und damit über Tage den Standard einer gut ausgebauten
Museumsbahn geschaffen. Die Mittel dafür kamen ausschließlich aus privater
Kasse. Für die nun anstehende Erweiterung der Gleise in den Stollen hinein
versuchen wir die Finanzierung über Spenden und Fördermittel aufzubauen. Bisher
konnten wir für eine Stahlschwelle 60 € kalkulieren. Wegen der wirtschaftlichen
Ausnahmesituation gehen im Moment allerdings die Stahlpreise durch die Decke.
Weniger
finanziellen Aufwand als vielmehr Schweiß und Schmutz verursachen unsere
Aktivitäten im Stollen. Hier schließen wir über den kommenden Winter die
Aufräumarbeiten 180 m hinter dem Eingang ab. Damit stehen nun 800 m des ehemals
2,2 km langen Stollens für den Besucherverkehr zur Verfügung. In den nächsten
Jahren ist hier Wegebau angesagt sowie der Ausbau der Logistik zu unserer
nächsten Baustelle im mittleren Bereich des Stollens. Damit erschließen wir auch
den längsten geologischen Aufschluss im Salzgitter-Höhenzug. Geologie, Bergbau-
und Eisenbahngeschichte sind die Standbeine unseres Konzepts. Und die ergänzen
sich ganz gut, denn mit dem Fortschritt unserer Arbeit werden die Wege immer
länger.
So geht es bei
uns weiter, langsam und stetig. Bleibt zu hoffen, dass sich die Verhältnisse im
nächsten Jahr wieder hin zu einem normalen Betrieb entwickeln.
Stefan Dützer