Lok 4:


Hersteller: AEG/Bartz
Typ: ZD2
Fabrik-Nr.: 7859
Baujahr: 1961
Leistung: 24,4 kW
Akkuspannung: 96 V oder 108 V
Dienstgewicht 8,0 t
Zustand: rollfähig.

Indienststellung auf Zeche Emil-Mayrisch, Eschweiler Bergwerksverein, Mitte der 90er Jahre betriebsfähig an Oberharzer Bergbaumuseum Clausthal, Tagesförderbahn zum Ottiliaeschacht, 2008 an Arge Schroederstollen.

Im Vergleich zur Bartz EL 8a wird die ZD2 bereits eine Stufe höher eingestuft und gilt damit als Zubringerlok. Es bestand aber auch die Möglichkeit, diese Lok mit einer zweiten Maschine stirnseitig zu koppeln und beide Maschinen von einem Führerstand gesteuert im schweren Förderbetrieb einzusetzen. Dazu sind im Rahmen Bowdenzüge und eine Gelenkwelle eingebaut, die durch Öffnungen im Rahmen an Fahrschalter und Bremse der Zwillingsmaschine angeschlossen werden konnten. Im mechanischen Teil wurde die Maschine vermutlich von Bartz konstruiert, während der elektrische Teil von AEG stammt. Eine ähnliche Maschine aus einer jüngeren Bauserie befindet sich in der Sammlung des Feld- und Grubenbahnmuseums Fortuna, wird dort aber als Bartz KGA 07-B-05 bezeichnet. Und unsere Loksammlung verfügt mit Lok 30 über die modernisierte Version mit Impulssteuerung und hydraulischer Bremse.

Während die letzten Dampfloks im deutschen Bergbau bei Eisenbahnfreunden im Aachener Revier auf großes Interesse stieß, blieb der untertägige Betrieb bedauerlicherweise völlig unbeachtet. Nur wenige dieser Loks haben als Denkmäler noch eine Gnadenfrist bekommen, bis schließlich Rost oder Bürokratie ihren Abbau erzwingen.

01.05.1994: Frisch aus dem Aachener Revier angekommen steht die Lok zwischen allerlei Fahrzeugen am Ottiliaeschacht in Clausthal-Zellerfeld. Der Akkutrog ist abgenommen; die Lok verfügt noch über Glasscheiben, Notausstiegsluke, Kabel und Blaulicht. (Bild: Ulrich Funke)

10.09.2008: Nachdem die damalige Arbeitsgruppe Ottilaeschacht aufgelöst war, fehlte es am Schacht an kundigem Personal. Der betriebsfähige Akkusatz entlud sich und fror im Oberharzer Winter endgültig kaputt. Die nicht mehr betriebsfähige Maschine wurde dann am Zellerfelder Ende der Ottilaeschachtbahn als Werbeobjekt aufgestellt. Dem Vandalismus ausgesetzt, waren die Scheiben bald zerschlagen und der Fahrstand mit Dreck angefüllt. Freundlicherweise erklärte sich der Oberharzer Geschichts- und Museumsverein bereit, die ZD2 im Tausch gegen eine original Bad Grunder Akkulok, eine Siemens 2A7 mit 750 mm Spurweite, zu übernehmen. Für diese alten Oberharzerin mit Namen "Zellerfeld" verlegten wir am Bahnhof Zellerfeld eine dritte Schiene und setzten sie am 22.10.2008 dort aufs Gleis.

Die AEG wartet nun am Schroederstollen auf bessere Zeiten, während die Siemens erneut umgesetzt werden mußte. Das Endstück der Tagesförderbahn ist einem neu zu bauenden "Pumptrack" gewichen. Die wiedererstandene Arbeitsgruppe Ottiliaeschacht bemüht sich trotz allem mit Nachdruck um den Erhalt dieser landschaftlich schönen Gleisanlage auf alter Trasse. Viel Erfolg!

20.10.2008 am Schroederstollen: Bei abgenommenem Akkutrog sieht man die Einrichtungen für den Doppellokbetrieb. Rechts hinten die Aufnahme für die Bowdenzüge der Bremsanlage, die Kardanwelle davor soll die Fahrschalter zwischen beiden Loks mechanisch koppeln.